Samstag, 28. Januar 2017

"Du kannst den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzten"

Nein, dass wird jetzt keine Erzählung übers Segeln, sondern über meine Erkrankung.
 
Als bislang gesunde 37-jährige traf mich 2013 eine Diagnose völlig unerwartet: Gefährliche Herzrythmusstörungen und ein Schrittmacher für mein Herz.
Die Vorgeschichte: Seit geraumer Zeit war ich ständig müde. Eines Tages konnte ich nur mehr sehr beschwerlich Stiegen steigen. Alle Wege bergauf waren „Horror“ für mich, weil es Atemnot, Schwindel und das Gefühl jeden Augenblick umzufallen in mir auslösten. Das Schlimmste: ich wurde aus „heiterem Himmel“ wie zum Beispiel beim Kochen oder Fahrradfahren ein paar Mal ohnmächtig.
Nach der Schrittmacherimplatation sagte man mir, dass jetzt alles wieder gut werde und ich bald wieder fit sein würde....wie früher!
...aber ich hatte vom ersten Tag an Probleme mit diesem implantierten Kasterl...mein Hals und mein Kopf pulsierten die ersten Tage heftig und  mir wurde ständig schwindlig... damals dachte ich: mein Körper muss sich erst an das Gerät gewöhnen... die Zeit verging...ich wurde nicht mehr ohnmächtig,es ging mir etwas besser, aber bergauf gehen und Stiegen-steigen, jede sportliche Betätigung waren dennoch weiterhin ein großes Problem für mich. Bei jeder halbjährlichen Kontrolle im Krankenhaus teilte ich den Ärzten mit, dass ich beim Bergaufgehen große Probleme habe.... irgendwie helfen konnte man mir nicht. Auch wurde man mir gesagt, dass mein Problem vielleicht psychisch sei. So ging ich zum Psychotherapeuten, der mir in vielen anderen Dingen zwar etwas gebracht hat, aber mein Problem löste es nicht. Nach zwei Jahren stellte ich mich irgendwie darauf ein und akzeptierte, dass ich mich „konditionell“ wohl damit abfinden muss!
...
Im August 2016 (drei Jahre nach meiner Schrittmacherimplatation) hatte ich wiedermal eine Kontrolle im Krankenhaus. Aber diesmal bemerkte eine junge Ärztin, dass etwas nicht stimmte. Ich wurde sofort stationär aufgenommen und genauer untersucht. Diagnose: Dilatative Kardiomyopathie (krankhafte Erweiterung des Herzmuskels)
Ich wurde in die Kardiologie der Linzer Uniklinik überstellt. Dort  fand man bei weiteren Untersuchungen eine transmurale Narbe und ein Ödem im Bereich der Herzwandabschnitte. Ich wurde auf Medikamente eingestellt und bekam zu meiner Sicherheit vor einem plötzlichen Herztod eine Defi-Weste.
Im November folgte dann eine Herzbiopsie: Nachweises des Parvovirus -B-19 und einer abheilenden, mäßiggradig aktiven Herzmuskelentzündung.
Im Dezember bekam ich dann den „alte“ Schrittmacher raus und einen „Neuen“ mit Defifunktion implantiert.
Jetzt haben wir Jänner 2017. Vorletzte Woche hatte ich einen grippalen Infekt mit hohem Fieber...
Na ja, das Treppensteigen und das Bergauf gehen fällt mir noch immer schwer...aber ich merke, dass es mir ein wenig besser geht und ich gehe auch wieder arbeiten.

Das Schlimmste der letzten Monate: Nach der Diagnosestellung war ich die ersten Tage im Krankenhaus ein bisschen in einem Schockzustand. Nach außen wirkte ich sehr besonnen und ruhig (was vielleicht auch mit der Medikamenteneinstellung zusammen hing), in meinem Kopf entstanden aber durch verbundene Ängste hinsichtlich meiner Lebenserwartung und Lebensqualität dieser  Erkrankung „Worst- case“-Szenarien.
Zunächst war ich verzweifelt und enorm verängstigt, weil ich zum einen keine positiven Perspektiven sehen konnte und zum anderen
fühlte ich mich der Erkrankung ausgeliefert und ich war etwas verzweifelt. Erst nach ein paar Wochen gelang es mir einigermaßen mich von diesen Angst machenden Bildern zu befreien...
Ich bin dabei das Ganze anzunehmen, denn ich kann die Situation nicht ändern. Ich muss lernen mit dieser, mit meiner Erkrankung umzugehen, vor allem besser auf die Signale meines Körpers zu achten und mir Ruhepausen gönnen.
...es ist noch ein langer Weg... aber ich weiß, was mich diese Erkrankung jetzt schon gelehrt hat:
Dankbar zu sein, für jeden einzelnen Tag den man hat! Dankbar für Begegnungen mit liebenswerten Menschen, sei es auch nur für kurze Zeit! Dankbar für so vieles, dass ich in 40ig Jahren erleben durfte! 

Und natürlich mache ich auch Pläne...
denn ich habe noch so einiges vor :)


Ich weiß, dieser Post ist so gar nicht typisch für mich...aber ich habe gemerkt, es hilft mir Erlebtes zu verarbeiten und auch meine Gedanken positiv nach vorne zu richten...die Segel neu zu setzten!

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!
 Seid mir lieb gegrüßt, Petra

Samstag, 21. Januar 2017

Buchrezension: Fermentieren leicht gemacht

Was bedeutet fermentieren? Die Fermentierung ist eine Konservierungsmethode. Beim Fermentieren werden organische Stoffe zersetzt. Mikroorganismen wandeln eine Art von Kohlehydraten in Säuren, Gase und Alkohol um. Die meisten dieser Prozesse finden unter Ausschluss von Sauerstoff statt, die nennt man"Gärung".
 Die Fermentierung ist die "schöne" Schwester der Fäulnis, den sie bewirkt eine "positive" Zersetzung von Nahrungsmitteln. Sie verändert den Ph-Wert eines Lebensmittels und lässt keimtötende Substanzen entstehen. Fermentierte Lebensmittel haben daher einen angenehmen Geruch und Geschmack. Die Fäulnis ist hingegen ein Zersetzungsprozess, bei dem sich giftige und stinkende Stoffe bilden.

Wie sehr fermentierte Produkte in Europa Kulturgut sind, das erkennen wir an unserer großen Vielfalt an Käse-, Brot-, Bier- und Weinsorten. Aber auch viele Produkte, die ihren Ursprung ausserhalb Europas haben und nicht mehr wegzudenken sind, werden durch Fermentierung erzeugt, etwa Schokolade, Kaffee oder Schwarztee.

 http://www.stocker-verlag.com/uploads/media/Kyung__Fermentieren_leicht_gemacht.jpg

Die Autorinnen Luna Kyung und Camille Oger widmen sich in diesem Buch
 allen Arten der Vergärung. 
Anhand 150 verschiedener und ausführlich beschriebener Rezepten aus aller Welt nehmen sie uns mit auf eine Reise vom traditionellen Sauerkraut, über eingelegte Pilze auf polnische Art bis zum koreanischen Kimchi oder japanischem Miso.
 Die Palette gesundheitsfördernder Rezepte beinhaltet auch Sauerteigbrot, selbst gemachtes Tomatenketchup, Sojasauce, Joghurt und Frischkäse, aber auch Getränke wie Kombucha und Kefir.  

Fazit:
Frau Klein hat wiedermal sehr viel dazugelernt :)
 Kimchi und Miso waren total neu für mich.
Die Grundtechniken der Fermentierung sind einfach und sparsam im Materialaufwand.
 Und das Buch macht Lust über den eigenen Tellerrand zu schauen
und Neues auszuprobieren!


Fermentieren leicht gemacht
Das umfassende Buch mit 150 Rezepten aus aller Welt
Lna Kyung/ Camille Oger
Aus dem Französischen übersetzt von Johanna Steigenberger
355 Seite, 200 Farbabbildngen, über 50 Schritt-für- Schritt- Anleitungen,
ISBN 978-3-7020-1609-8
Leopold Stocker Verlag 

Ps: Und ich hätte zum Thema Fermentieren auch noch was beizusteuern:



Ein herzliches Dankeschön an den Leopold Stocker Verlag der mir dieses Rezensionsexemplar
zur Verfügung gestellt hat!

Sonntag, 15. Januar 2017

Geduldig sein...


Geduldig sein und Tee trinken...und schwitzen... und Fieber messen ...auf der Couch liegen...in die Decke kuscheln... und viel schlafen...etwas lesen (ein neues Rezensionsexemplar) ...ungeduldig sein... der Körper schmerzt...schlafen... etwas verzweifelt sein...etwas grantig sein...am Fenster das Schneetreiben beobachten....sich viele Gedanken machen... sich über Blumen von den Liebsten freuen...das Katertier streicheln und geduldig sein...

Dienstag, 3. Januar 2017

Weihnachtsbaumspitze wird zum Küchenhelfer

" Wenn ihr heute den abgeräumten Weihnachtsbaum in den Garten schmeißt, schneidet mir bitte vorher die Spitze mit dem ersten Astring ab...ich will daraus was machen, danke!".... Da war die Neugier aber groß, was hat sie jetzt vor?...


...Ich mache daraus einen Küchenhelfer, einen Quirl :)
Die Idee habe ich vor ein paar Wochen im Internet gesehen und einmal im Fernsehen, wo berichtet wurde, dass dies früher gang und gäbe war, sich so einen Küchenhelfer aus einer Nadelbaum-Spitze 
zu machen.
 Hier die Anleitung dazu. Man braucht:

Weihnachtsbaumspitze mit dem ersten Astring
Gartenschere
Messer zum Schnitzen
Schleifpapier

Mit der Gartenschere habe ich die Zweige des Astrings auf circa 3cm gekürzt. Auch die Baumspitze (Stiel des Quirls) habe ich circa auf 30cm gekürzt.
Mit dem Messer habe ich dann die Rinde samt Nadeln entfernt. Ecken und Kanten des Astrings habe ich auch mit dem Messer bearbeitet. Anschließend habe ich den Quirl mit dem Schleifpapier noch etwas verfeinert.
Wer braucht schon einen Thermomix? :)
Seid mir lieb gegrüßt, Petra

 Verlinkt mit: Creadienstag 
und Create in Austria